Aktuelles

 

Jahresrückblick 2020

Das alte Jahr ist vollgepackt wie ein Koffer mit Ereignissen – guten und schlechten. Einige seien hier als Streiflichter genannt. Im Gottesdienst wurden dazu Symbole aus einem Koffer ausgepackt.

 

Januar 2020:                             

Australien kämpft mit den vielleicht folgenreichsten Buschfeuern seiner Geschichte.. Allein im Bundesstaat New South Wales verbrennt eine Wald- und Buschfläche größer als Belgien. Mehr als eine Milliarde Wildtiere sterben durch die Brände.  heurolle 

 

Der Weihnachtsbaum in der Gastkirche steht noch den gesamten Januar über in der Gastkirche. Es ist einer der Bäume aus biologischem Anbau im Sauerland, die von Theos Farm verkauft wurden. Der Erlös vom Verkauf der Weihnachtsbäumeknipseline1 kommt einer Einrichtung in El Pro-greso in Honduras zugute. Dort wird eine Grundschule gefördert, in der die Kinder täglich auch eine Mahlzeit bekommen. Für die Kinder aus den umliegenden Armen-siedlungen ist das oft die einzige Mahlzeit des Tages.

Februar:

Reckmann1Erstmals seit dem Ende der NS Zeit kommt mit Thomas Kemmerich von der FDP ein Ministerpräsident durch die Stimmen einer rechten Partei ins Amt. Linken-Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow wirft dem neu gewählten Ministerpräsidenten von Thüringen daraufhin den Blumenstrauß vor die Füße. Kemmerich tritt nach drei Tagen zurück.Maria 2.0

In seinem Antwortschreiben auf die Amazonassynode hat Papst Franziskus mehr als unterstrichen, dass die Ökologische Frage von der Gerechtigkeitsfrage nicht zu trennen ist. Leider hat er keinen Mut, die kirchen-strukturellen Veränderungsvorschläge aufzugreifen, die von der Amazonassynode vorgeschlagen wurden. Franziskus hat da mehr der Asche der Gewohnheit vertraut, als dem Feuer des Heiligen Geistes. Das ist auch Thema in der Gastkirche und enttäuscht viele.

Die Initiative Maria 2.0 will nicht aufhören, laut über Veränderungsmöglichkeiten und Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche nachzudenken. Monika Otto stellt im Februar (und auch noch mal im Herbst) in der Gastkirche Marienbilder in der Kunst vor, die das jeweilige Frauenbild in der Kirche stark beeinflusst haben.

März:

 

Goetzke1Ein neuartiges Coronavirus breitet sich auf der Erde aus. Am 11. März ruft die Weltgesundheitsorganisation eine Pandemie aus. Kurz darauf kommt es auch in Deutschland zum Lock down. Eine Folge davon sind Hamsterkäufe. Viele Menschen decken sich weit über den tatsächlichen Bedarf ein: Vor allem mit Toilettenpapier. Der Hygieneartikel wird zum Symbol für Angst und Unsicherheit.

 

Die Menschen, deren Zuhause die Straße ist, sind noch mal in besonderer Weise Betroffene der Pandemie da sie keinen Rückzugsraum haben und manche der Anlauf- und Aufenthaltsstellen nun geschlossen sind. Mit Hilfe von engagierten Helfern und Helferinnen hält darum das Gasthaus gerade jetzt die Türen offen – und damit auch die Aufenthalts- und Hilfsmöglichkeiten. Abends an den Wochenenden wird mit dem Bollerwagen Suppe und Kaffee am Bahnhof verteilt.Reactprojekte

 

Die Jugendgruppe React bietet Alltagshilfen an. Menschen, die zum Einkaufen etc. Hilfe benötigen, weil sie zur Risikogruppe gehören und Menschenansammlungen vermeiden möchten, können sich über eine Hotline melden.

Mai:

 

Der Afroamerikaner George Floyd wird durch Polizeigewalt bei einer Festnahme Maigetötet. Unmittelbar auf den Vorfall folgen großflächige Proteste in den Vereinigten Staaten und weltweit gegen Polizeigewalt und Rassismus, die unter dem Motto stehen: „Black Lives Matter“. 

 

Was bei uns Gesundheits-, Ausgeh-, und Kurzarbeitskrise ist, entwickelt sich in anderen Weltregionen zur Hungerkrise.Mai1 In Guatemala werden weiße Laken an den Häusern zu einem Signal, dass die Menschen, die dort leben, keine Lebensmittel mehr haben. Gemeinsam mit der Eine Welt AG des Stadtdekanates ruft das Mai2Gasthaus zu Spenden für die Menschen in Guatemala auf. Allein im Mai kommen im Gasthaus 1000 Euro zusammen. Im wieder-eröffneten Weltladen nähen Mitarbeitende Alltagsmasken. Das Geld durch den Maskenverkauf (allein im Mai sind es ca. 1500 Euro) kommt ebenfalls dem Hilfsprojekt zugute.

 

Das Gasthaus erlebt eine Welle der Hilfsbereitschaft. Unzählige Einzelpersonen und Gruppen sorgen sich um die Menschen auf der Straße und fragen an, wie sie helfen und die Arbeit des Gasthauses unterstützen können.

Juni:

Die hohen Infektionszahlen in mehreren großen Schlachtbetrieben lösen eine Diskussion über die Arbeits- und ProduktionsbedingungenWagner1 in der Fleischbranche aus.

Peter Kossens engagiert sich als Christ und Ge-meindepfarrer engagiert sich seit Jahren gegen die Ausbeutung von Arbeitsmigranten in der Fleischindustrie. Die für Juni geplante Abendveranstaltung mit ihm muss auf den Herbst verschoben werden.

August:

 

SteinDer Monat beginnt mit einer riesigen Explosion und vielen Toten im Libanon – einem durch politische und wirtschaftliche Krisen, Flüchtlinge und das Coronavirus ohnehin angeschlagenen Land.Holzlöffel

 

Im Gasthaus fällt die neue Köchin wegen eines sehr wichtigen medizinischen Eingriffs den Sommer über aus. Es ist für alle eine große Erleichterung, dass drei Teams spontan bereit sind, einzuspringen und sich die Arbeit aufzuteilen.

September:

 

SchlafsackAuf der griechischem Insel Lesbos brennt das Flüchtlingslager Moria ab. Tausende Asylsuchende sind plötzlich obdachlos. Während in Deutschland heftig diskutiert wird, ob und wie viele Menschen aus dem Lager aufgenommen werden sollen, wird die Lage der Asylsuchenden immer verzweifelter.Ulbricht1

 

Die finanziellen Rücklagen des Bistums Paderborn werden bekannt: sie gehen in die Milliarden. Da fällt es schwer zu glauben, dass die bundesdeutsche Kirche eine Kirche an der Seite der Armen sein will.

 

Bei einem Vortragsabend in der Gastkirche berichtet Andreas Sellner, engagierter Caritas Mitarbeiter im Bistum Köln, von seinen Erfahrungen in der Arbeit mit und für die Armen.

Oktober:

MesserIn einem Pariser Vorort wird einGeschichtslehrer auf offener Straße enthauptet. Die Tat ist vermutlich islamistisch motiviert. Der Lehrer hatte im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen zum Islam besprochen. In Frankreich kommt es nach der Tat zu Groß-Demonstrationen für die Meinungs- und Pressefreiheit. In muslimisch geprägten Staaten protesttieren Menschen hingegen gegen die Veröffentlichung der Karikaturen.

Am 4. Oktober 2020 führt dieFahne Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen zusammen mit der Gastkirche wieder einen ökumenischen Schöpfungs-gottesdienst durch. Dank trockenen Wetters finden sich zahlreiche interessierte Christen im Garten der Religionen zu der open-air-Ver-anstaltung ein.

Allein schon durch die Wahl des Ortes wird deutlich,dass die Bewahrung der Schöpfung, ein friedliches Zusammenleben der Menschen auf der Erde und die Weltgestaltung aus dem Glauben nur im Dialog der Konfesseionen und Religionen möglich ist.

November:

Die G20 Staaten verständigen sich bei einem Video-Gipfel darauf, gemeinsam gegen die Corona-Virus Pandemie vorzugehen.

Impfstoffe sollen beispielsweise gerecht verteilt und auch ärmeren Staaten zugänglich gemacht werden.Stolze1

Der Gasthausrat führt im November eine Umfrage in der Gastkirche durch. Aus den Rückmeldungen wird einerseits deutlich, dass die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Hygienekonzept von Gasthaus und Gastkirche unter den gegebenen Umständen als angemessen bewerten. Es zeigt sich aber auch, wie schwer es ist, alle – zum Teil in gegensätzliche Richtungen - abweichenden Positionen zu berücksichtigen. Dreimal kommt es zu Denunziationen, obwohl die Gastkirche sich an den jeweils gültigen Vorschriften orientiert.

 

Ungleich häufiger jedoch erfährt das Team Rückendeckung und Ermutigung für sein Handeln und das Bemühen, die Türen von Gasthaus und Gastkirche offen zu halten.

 






               



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