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Bausteine für einen Taizégottesdienst am 4. Fastensonntag zum Hungertuch – Thema: Du stellst meine Füße auf weiten Raum
Lied:
Wo Menschen sich vergessen,
die Wege verlassen und neu beginnen, ganz neu,
da berühren sich Himmel und Erde, dass Friede werde unter uns. Da berühren sich Himmel und Erde, dass Friede werde unter uns.
Einführung:
Füße- gehören zu den wichtigsten Körperteilen überhaupt. Unsere Füße tragen das gesamte Gewicht des Menschen und sie sorgen dafür, dass wir aufrecht gehen und stehen können. Jeder hat ganz eigene, ganz unverwechselbare Füße, ob nun Größe 36 oder 44, jeder Mensch hat seine eigenen Fußabdrücke - und ganz eigene Fußgerüche. Die Tatsache der Einzigartigkeit unserer Füße gibt der Redewendung „auf eigenen Füßen stehen“ noch mal einen ganz besonderen Sinn.
Der Fuß wird von allen Körperteilen nebst dem Knie am meisten beansprucht. Was können wir mit den Füßen nicht alles machen: Sie ermöglichen uns einen festen Standpunkt. Beim Spielen und Tanzen drücken wir mit ihnen unsere Freude aus. Und sie ermöglichen uns, Wege zu gehen. „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, heißt es in Psalm 31.
wundgelaufen
auf meinen Füssen
um zu spüren
wie weit weg Du bist
Herr, erbarme dich!
wundgewartet
mit meiner Sehnsucht
um zu erleben
wie anders Du bist
Christus,erbarme dich!
wundgeredet
mit meinen Worten
um zu hören
wie Deine Wahrheit klingt
Herr, erbarme dich!
Gebet:
Gott, zwischen Wagemut und Ängsten
nimmt unser Leben seinen Lauf.
Oft genug wissen wir nicht weiter,
verlieren den Boden unter den Füßen,
stecken fest, landen in einer Sackgasse.
Du stellst unsere Füße auf weiten Raum,
willst uns neue Horizonte öffne,
neue Perspektiven aufzeigen
und Platz schaffen für ein Miteinander
in Freiheit und Solidarität.
Gib uns den Mut, uns hinauszuwagen
aus der Enge unseres Lebens,
aus dem Kreisen um uns selbst,
hinaus zu den Menschen,
die Aufrichtung und Ermutigung brauchen.
Hilf uns, dir und den Menschen nahe zu bleiben
durch deinen menschengewordenen Sohn
Jesus Christus
in der befreienden Kraft deines Geistes. Amen.
Lesung aus dem Buch der Psalmen
Bei dir, „Lebendiger“, berge ich mich.
Lass mich nicht zugrunde gehen.
In deiner Gerechtigkeit lass mich entrinnen.
Neige mir zu dein Ohr! Rette mich, schnell!
Sei mir ein schützender Fels,
ein bergendes Haus, mich zu befreien.
Ja, mein Fels und meine Bergung bist du allein.
Um deines Namens willen zeige du mir den Weg und begleite mich.
Hole mich aus dem Netz, das sie heimlich mir legten. Du bist meine Zuflucht.
Deiner Hand vertraue ich meinen Lebensatem an.
Du hast mich befreit, „Lebendiger“, / du treuer Gott.
Ich will jubeln, mich freuen an deiner Freundlichkeit:
Du hast mein Elend gesehen. Du weißt um mein bedrängtes Leben.
Du hast mich nicht in feindliche Hand ausgeliefert.
Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Neige dich mir zu, „Lebendiger“!
Ja, eng ist mir.
Evangelium nach Johannes:
In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus:
Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat,
so muss der Menschensohn erhöht werden,
damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat.
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
damit er die Welt richtet,
sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Credo:
Ich glaube an die Kraft der Erneuerung durch Gottes Geist,
der in jeder Religion, Konfession und Kultur weht,
wo und wie er will.
Ich glaube an die Kraft der Gemeinschaft,
die sich ihrer Geschichte erinnert,
aus Fehlern lernt
und ihren Glaubensquellen Zuversicht schöpft.
Ich glaube an die friedensstiftende Kraft der Religionen,
die allem Fundamentalismus wehrt,
und sich an der Vielfalt der Kulturen erfreut.
Ich glaube an die Mitmenschlichkeit,
die Würde jedes Menschen
und das Mitgefühl,
weil wir Gottes geliebte Töchter und Söhne sind.
Uns ruft der Klimawandel zur Umkehr
und ein Meer aus Lügen zur Vernunft.
Unsere Herzen lassen uns glauben,
dass die Liebe stärker ist als der Tod
und wir mit keinem Geld der Welt
ein sinnvolles Leben erwerben können.
Ich vertraue auf Gottes Güte,
durch unsere Zeit bis in Gottes Ewigkeit. Amen.
Friedensgebet:
Wenn der REICHTUM der einen
nicht mehr auf der Armut der Anderen aufgebaut ist
Wenn die dritte Welt hereingelassen wird
in die EINE WELT
Wenn sich Almosen in GERECHTIGKEIT verwandeln
Wenn aus Überleben LEBEN in Würde wird
Wenn du und ich das WIR wagen
Wenn sich die Erde zum HIMMEL streckt
ist FRIEDEN nicht länger ein
fremdes, frommes
harmloses Wort
sondern der Schritt
der alle leben lässt
Im Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth heißt es:
Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Sie sind eingeladen, als Hausgemeinschaft Brot und Wein miteinander zu teilen.
Text:
Weite Räume meinen Füßen,
Horizonte tun sich auf,
zwischen Wagemut und Ängsten
nimmt das Leben seinen Lauf.
Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Schritt ins Offne, Ort zum Atmen,
hinter uns die Sklaverei;
mit dem Risiko des Irrtums
machst du, Gott, uns Menschen frei.
Du stellst meine Füße auf weiten Raum.
Da sind Quellen, sind Ressourcen,
da ist Platz für Phantasie;
zwischen Chancen und Gefahren
Perspektiven wie noch nie.
Du stellst meine Füße auf weiten Raum
Doch bleib Kompass, bleibe Richtschnur,
dass wir nicht verloren gehn;
zu der Weite unsrer Räume
lass uns auch die Grenzen sehn.
Du stellst meine Füße auf weiten Raum
Schlussgebet:
Gott, wie du mit deinem Volk Israel
durch die Wüste gezogen bist,
so willst du auch mit uns gehen: durch dick und dünn.
Wenn Angst und Enge uns befallen,
wenn Gift zwischen uns wirkt,
wenn Krankheit und Not uns quälen,
dann hilf uns, zu dir aufzuschauen,
richte uns auf und stärke uns.
Öffne unsere Augen für neue Perspektiven,
lass uns teilhaben an deiner Vision:
Menschen, die Ehrfurcht haben vor allem Lebendigen,
Menschen, die sich solidarisieren
mit den Schwachen und Benachteiligten;
Menschen, die sich einsetzen,
für Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit;
Menschen, die die Fülle des Lebens miteinander teilen.
Schenke uns den Mut,
heute schon den ersten Schritt zu tun
hin zu dieser neuen Welt.
Darum bitten wir für heute
und alle Tage unseres Lebens
bis in deine Ewigkeit. Amen.
Schlusslied:
Geh mit uns, auf unserm Weg, geh mit uns, auf unserm Weg.
Geh mit uns, auf unserm Weg, geh mit uns, auf unserm Weg.