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Taizé Gottesdienst Palmsonntag 2021
Lied: Ubi caritas et amor, ubi caritas deus ibi est. (Wo die Güte und die Liebe, da ist Gott.)
Nach Psalm 72
Es wird von Gott her einer kommen,
um wichtige Dinge zu ordnen:
unkündbaren Rechtsspruch für alle,
hochheben die Erniedrigten,
Fremden mit Achtung begegnen,
Menschenrechte verbürgen.
Es wird ein Gesalbter kommen,
auf dem Rücken eines Esels,
überallhin, wo Menschen Opfer sind, rechtlos
- er wird die Wunden verbinden,
die Augen ganz hell machen,
er wird die Verzweifelten suchen:
Er wird uns suchen und finden.
Friede den Häusern und Hütten,
den Zelten und dem Asphalt der Straße,
Friede den Moscheen, Synagogen und Kirchen,
Friede den Ausgegrenzten, An-den-Rand-Gedrängten.
Friede den den Hungernden, Unterdrückten,
Vergewaltigten, Geschundenen.
Friede den Fliehenden, den Heimatlosen.
Friede von Gott.
Gebet:
Gott, dein Sohn Jesus, unser Bruder, kommt uns entgegen:
Auf einem Esel reitend,
wehrlos und offen: ein König der Ausgegrenzten und Verachteten.
Mit grünen Zweigen wird er begrüßt:
Wie die Blätter sprießen und die Knospen blühen,
so durchbricht er Gewalt und Gottesferne,
Unbarmherzigkeit und Unmenschlichkeit,
Diskriminierung und Verachtung,
Hoffnungslosigkeit und Tod.
Segne die Palmzweige, die wir bei uns haben.
Wir wollen damit seine Liebe preisen,
seine Gerechtigkeit mit Leben füllen
und seine Hoffnung grünen lassen.
Wir bitten dich: lass uns ihm nachgehen, dem Messias und Bruder aller Menschen, dem König des Friedens – Jesus von Nazareth – der uns einlädt zum Weg mit ihm.
Aus dem Johannes Evangelium:
In jener Zeit
hörte die große Volksmenge,
die sich zum Paschafest eingefunden hatte,
Jesus komme nach Jerusalem.
Da nahmen sie Palmzweige,
zogen hinaus, um ihn zu empfangen,
und riefen:
Hosanna!
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn,
der König Israels!
Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf –
Wie es in der Schrift heißt:
Fürchte dich nicht, Tochter Zion!
Siehe dein König kommt;
Er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin.
Das alles verstanden seine Jünger zunächst nicht;
Als Jesus aber verherrlicht war,
da wurde ihnen bewusst, dass es so über ihn geschrieben stand
und dass man so an ihm gehandelt hatte.
Text zum Friedensgruß:
Er war, wo Menschen ihre Hoffnung nicht aufgaben,
wo sich Arme und Ausgegrenzte trafen.
Er war mitten unter Fremden und Verfolgten.
Er litt an der Lüge und an der Falschheit.
Er blieb bei der Wahrheit und sah
in der Liebe den gangbaren Weg.
Er sprach Worte, die seine Freunde nicht vergessen konnten.
Um seinen Frieden wollen wir bitten.
Im Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth heißt es:
Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Sie sind eingeladen, als Hausgemeinschaft Brot und Wein miteinander zu teilen.
Meditation:
Spr. 1: Was für ein Mensch, was für ein Prophet, was für eine Botschaft: Auf einem Esel kommt er geritten. Lang verschüttete Hoffnung hat er im Gepäck. Neues wird geboren. Ein neuer Himmel tut sich auf. Eine neue Erde wächst. Hosianna dem Sohne Davids!
Spr. 2: Was für ein Unruhestifter. Er hinterfragt Gesetz und Ordnung. Er stellt felsenfeste Regeln auf den Kopf. Es ist uns überliefert, wie man sich Gott zu nähern hat. Daran ist nichts zu ändern. Er lässt sich nicht abbringen von seiner Sicht. Er wird schon sehen, wohin ihn das bringt. Wir werden unsere heilige Institution schützen. Um jeden Preis. Gegen sein Mantra, das er dauernd wiederholt: „Seht doch den Menschen.“
Spr. 3: „Gleich in der Frühe fassten die Hohenpriester, die Ältesten und die Schriftgelehrten, also der ganze Hohe Rat, über Jesus einen Beschluss: Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn Pilatus aus.“ ( Mk. 15, 1)
Spr. 1: Die neue Stimme soll zum Schweigen gebracht werden. Doch die Steine werden schreien: Wenn die Menschlichkeit verraten wird, wenn Menschen missbraucht werden, wenn Macht ausgespielt wird, wenn die Gerechtigkeit in Gleichgültigkeit erstickt, wenn dem Anderssein die Würde abgesprochen wird, wenn Vielfalt nicht sein darf, wenn Menschenrechte vorenthalten werden, wenn der Geistkraft Gottes kein Raum gegeben wird. Die Steine werden schreien.
Spr. 3:
Auch wenn der Weg steinig ist:
Lasst uns die Zweige nicht verbergen- dem Grün trauen,
lasst unsere Lippen nicht verstummen.
Lasst sie das Lob der Liebe zu Gott und den Menschen singen;
lasst uns den Frieden und die Gerechtigkeit nicht verleugnen,
Hosianna dem, der kam, um uns mit auf seinen Weg zu nehmen!
Schlusslied:
Behüte mich Gott, ich vertraue dir.
Du zeigst mir den Weg zum Leben.
Bei dir ist Freude, Freude in Fülle.