Bausteine für einen Hausgottesdienst
am 1. Sonntag nach Weihnachten – Thema „Staunen“
Liedvorschlag: GL 251
Menschen, die ihr wart verloren,
lebet auf, erfreuet euch.
Heut ist Gottes Sohn geboren,
heut ward er den Menschen gleich.
Lasst uns vor ihm nie niederfallen,
ihm soll unser Dank erschallen:
Ehre sei Gott!
Ehre sei Gott!
Ehre sei Gott in der Höhe!
Einführung:
Gehen Sie gerne in den Zirkus oder ins Varietee? Kennen Sie das, wenn unter der Zirkuskuppel Akrobaten in schwindelerregender Höhe ihre Kunststücke vorführen und das Publikum den Atem anhält? Ob Trapezkünstler, Zauberer oder Jongleure: Sie alle versetzen die Zuschauer in pures Staunen. Dieses Staunen ist verbunden mit der Bewunderung, dass so etwas möglich ist, ja, dass der Bereich des Möglichen so ausgeweitet werden kann.
Staunen können gehört zum Leben, gehört zum Menschsein. Wer nicht mehr staunen kann, erwartet nichts mehr, erhofft nichts mehr, verschließt sich jeder Überraschung.
Jesus und Maria, davon hören wir heute, bringen das Neugeborene Kind in den Tempel gemäß dem jüdischen Brauch. Die Prophetin Hanna und der Prophet Simeon , so berichtet das Evangelium bestaunen, dass durch dieses Kind Gottes Liebe zu den Menschen Hand und Fuß bekommen hat.
Kyrie
Jesus, als Kind bist du uns geboren. Komm in unsere Mitte und heile, was verletzt ist.
Kyrie eleison.
Als Friedensfürst willst du uns Wege des Lebens zeigen. Gib Klarheit in allen Verwirrungen.
Christe eleison.
Du bist Gottes schönstes Wort für diese Welt. Erfülle uns mit Staunen und Freude.
Kyrie eleison
Gebet:
Du, den wir Gott nennen,
du bist der Schöpfer allen Lebens
und begegnest uns mit menschlichem Gesicht.
Lehre uns das Staunen neu
über deine Gegenwart in unserem Leben.
Wecke in uns das Staunen
über die alltäglichen Wunder.
Stoße in uns das Staunen an
über alle geschenkten Begegnungen
und hilf uns dich zu entdecken
in den Gesichtern der Menschen:
im Gesicht des spielenden Kindes,
im Gesicht des Bettlers an der Straßenecke,
im Gesicht des Geflüchteten vor der Notunterkunft.
im Gesicht des muslimischen Nachbarn,
im Gesicht der übermüdeten Krankenpflegerin…
Liebhaber des Lebens,
Berühre uns mit deinem staunenden Blick
der Menschen zusammenführt
und das Antlitz der Erde erneuert.
Sei Du die verbindende Kraft in uns,
für heute und alle Tage unseres Lebens.
Evangelium aus Lk 2 (gekürzt)
Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose
vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen,
wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist:
Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden.
Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Símeon.
Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels
und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.
Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Símeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Menschen erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Símeon segnete sie. Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Pénuëls, aus dem Stamm Ascher.
Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet
und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
Text zum Friedensgruß:
Schalom, das heißt miteinander zu hoffen und zu bangen.
Schalom, das heißt sich mit denen zu freuen, die lachen.
Schalom, das heißt: Schwamm drüber, wir fangen neu an.
Schalom, das heißt die zu trösten, die weinen.
Schalom, das heißt Kompromisse vorzuschlagen,
und Brücken zu bauen.
Schalom, das heißt: Ich will, dass du gut leben kannst.
Schalom, das heißt: Es ist nicht so wichtig, ob ich recht habe.
Schalom, das heißt Frieden. Um diesen Frieden, Gott, bitten wir dich.
Im Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth heißt es:
Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Sie sind eingeladen, als Hausgemeinschaft Brot und Wein miteinander zu teilen.
Segen
Gott, Mensch geworden in einem Stall,
segne uns.
Er lasse das Licht seiner Liebe leuchten in aller Dunkelheit.
Er behüte und beschütze uns.
Er berge uns in seiner Menschlichkeit
wenn Unmenschliches uns erschreckt.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns
und begleite unsere Wege auch dann,
wenn du wir uns von allen guten Geistern verlassen fühlen.
Gott sei uns gnädig,
wenn wir ungnädig mit uns sind.
Gott erhebe sein Angesicht über uns
und strahle auf in unserem Leben
wie die Engel den Hirten Erleuchtung brachten.
Gott gebe uns seinen Frieden
in den Lebensgemeinschaften und Familien,
unter den Völkern
und zwischen den Religionen.
So segne uns…