Spiritualität
Gottesdienst am 5. Fastensonntag
Jesuiten aus Frankfurt haben für den 5. Fastensonntag ein Gottesdienstmodell entwickelt, das gut im Kreis der Familie gefeiert werden kann:
Gottesdienstvorschlag für den 5. Fastensonntag
29. März 2020
Dieser Vorschlag richtet sich an Sie zu Hause - ganz gleich ob Sie allein oder mit anderen mit denen Sie zusammenwohnen, diesen Gottesdienst feiern: Wir sind durch ein unsichtbares Gebetsnetz mit allen Christinnen und Christen auf der Welt, die heute beten verbunden. So begeht die ganze Welt gemeinsam einen Gottesdienst.
Dieser Gottesdienst ist ein Vorschlag. Er enthält das Sonntagsevangelium.
Sie können den Gottesdienst nach ihren Bedürfnissen anpassen, indem Sie zum Beispiel andere Lieder verwenden oder um die Lesungen erweitern.
Heute ist der Misereor Fastensonntag. Da Syrien und der Libanon das Beispielland für die diesjährige Aktion ist, gibt es nach dem Evangelium einen Link zu einem Taizélled in arabischer Sprache. Über die Aktion und Möglichkeiten zu spenden können Sie sich hier informieren: www.misereor.de/
Schaffen Sie sich eine gute Atmosphäre, gerne können Sie sich eine Kerze anzünden.
1. Gott liebt diese Welt / und wir sind sein Eigen. / Wohin er uns stellt, / sollen wir es zeigen:
/ Gott liebt diese Welt.
4. Gott liebt diese Welt. Ihre Dunkelheiten / hat er selbst erhellt. Im Zenit der Zeiten / kam
sein Sohn zur Welt.
5. Gott liebt diese Welt. Durch des Sohnes Sterben / hat er uns bestellt zu des Reiches
Erben. / Gott erneut die Welt.
6. Gott liebt diese Welt. In den Todesbanden / keine Macht ihn hält. Christus ist erstanden: /
Leben für die Welt.
7. Gott liebt diese Welt. Er wird wiederkommen, / wann es ihm gefällt, nicht nur für die
Frommen, / nein, für alle Welt.
T und M: Walter Schulz 1962/1970
Besinnung: Zu Beginn des Gottesdienstes kann ich / können wir einige Minuten still sein und auf die vergangene Woche zurückblicken.
Es kann bewusst Gemeinschaft hergestellt werden: indem die Namen der anwesenden Mitfeiernden und denjenigen, von denen gewusst wird, dass sie jetzt / heute auch Gottesdienst feiern, dem Bischof und dem Papst genannt werden.
Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen.
Lied: Gotteslob 154
Kyrie, Kyrie eleison. Kyrie, Kyrie eleison,
https://www.youtube.com/watch?v=48_VI3RdNIs
(Kann nach jeder Anrufung wiederholt werden)
Jesus Christus, Du rufst Tote zum Leben Kyrie eleison.
Du bist Menschen zärtlich begegnet Christe eleison.
Du machst Menschen zu deinen Botinnen und Boten Kyriele eleison.
Gebet:
Gott des Lebens, immer wieder neu bemühst du dich um uns Menschen. Du hast
Prophetinnen und Propheten gesandt, die Hoffnung in deinem Volk wachzuhalten. Zuletzt hast du deinen Sohn gesandt. Er hat Lazarus aus dem Tod geholt und damit uns Menschen gezeigt, dass du das Leben willst. Öffne unsere Herzen, öffne unsere Ohren. Lass uns deine Botschaft neu hören als Verheißung des Lebens und des Friedens. Darum bitten wir durch
Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.
https://www.youtube.com/watch?v=L_ipAKx0NEQ
1. Herr, gib uns Mut zum Hören I auf das, was du uns sagst./Wir danken dir, dass du es mit uns wagst.
2. Herr, gib uns Mut zum Leben, /auch wenn es sinnlos scheint. /Wir danken dir, denn du bist uns nicht feind.
3. Herr, gib uns Mut zum Dienen, /wo's heute nötig ist. /Wir danken dir, dass du dann bei uns bist.
4. Herr, gib uns Mut zur Stille, / zum Schweigen und zum Ruh'n. / Wir danken dir, du willst uns Gutes tun.
5. Herr, gib uns Mut zum Glauben / an dich, den einen Herrn. /Wir danken dir, denn du bist uns nicht fern.
T: Kurt Rommel1963
Evangelium: Johannes 11, 3-7.17.20-27 .33b-45
Aus dem Johannesevangelium
In jener Zeit sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus
sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er
auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Jesus war im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus, Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann
nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich
erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast.
Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen! Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.
lmpulse zum Nachdenken/ für ein Gespräch über des Evangelium:
Ich kann bei den Worten des Evangeliums bleiben, die mich besonders ansprechen.
Wenn ich mit anderen zusammen feiere, dann können wir über diese Stellen des Evangeliums, die uns besonders berühren, ins Gespräch kommen.
- Jesus weint über den Verlust seines Freundes. Es ist ein Bild, dass uns vielleicht fremd ist. Was geht in mir vor, wenn ich mir vorstelle, dass Jesus weint?
- Im Gespräch mit Jesus sagt Jesus zu Marta: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?"
Was bedeutet für mich diese Selbstvorstellung Jesu?
Marta gibt die Antwort Jesu Kraft und sie bekennt: "Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll."
Was gibt mir in diesen Tagen, die so ganz anders sind als sie eigentlich geplant waren, Kraft und Zuversicht?
• Noch ein Vorschlag aus der Misereor Fastenaktion:
Auf Ostern zugehen: Ein Bild für unsere Welt, in der kaum irgendwo Ostern ist. In kleinen Schritten werden Steine von Gräbern weggerollt, wird eher verhalten als laut gerufen: Komm heraus!
Wo rufen wir: "Komm heraus!"?
- Wo ist es an mir, Zeichen der Hoffnung zu setzen, gegen alle Hoffnungslosigkeit?
Was gibt mir Kraft, für eine freie, offene und gerechte Gesellschaft hier in Deutschland einzutreten? - Für Familien mit kleineren Kindern: Wenn dieses Evangelium nicht in Ihrer Kinderbibel ist, können Sie es hier in leichter Sprache lesen bzw. hören:
https://www.evangelium-in-leichter-sprache.de/lesejahr-a-5-fastensonntag
Sie können das Evangelium zum Beispiel mit Spielzeug nachspielen oder gemeinsam Bilder dazu malen.
- Für Familien mit Kindern: Sie können sich darüber unterhalten, wo es Situationen gibt, die schön, hell und fröhlich sind, wie es aber andererseits auch (schreckliche) Situationen es gibt, die (andere) Menschen traurig machen. Was kann es bedeuten, wenn in so einer Ausnahmesituation Jesus zu einem sagt: "Komm heraus!"
Antwort auf das Evangelium: Gotteslob 386
(Version auf Latein)
https://www.youtube.com/watch?v=nYBfHdbf-6M
(Version auf Arabisch)
https://www.youtube.com/watch?v=7sLlVJgD8_4
Laudate omnes gentes, laudate Dominum! Laudate omnes gentes, laudate Dominum!
T: Psalm 117,1 Übertragung: Lobsingt, ihr Völker alle, lobsingt und preist den Herrn!
Fürbittgebet, Psalm 23 und Vater unser
Dem Guten Hirten, dem wir im Psalm gedenken, dürfen wir auch alle Anliegen der Welt und unsere eigenen als Bitten anvertrauen:
Bitten für alle am Coronavirus Erkrankten, für alle Ärztinnen und Ärzte, für Pfleger und Pflegerinnen.
Bitten für die Menschen im Nahen Osten, die im Mittelpunkt der Misereor Fastenaktion stehen, und alle Projektpartner von Misereor.
Bitten für alle Menschen, die auf der Flucht sind, für alle, die Angst um ihr Leben haben.
Bitten um Frieden und Gerechtigkeit in der ganzen Welt und in unseren Familien.
Bitten, die in uns sind, die wir vielleicht selbst nicht in Worte fassen können.
Der HERR ist mein Hirt,
nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Meine Lebenskraft bringt er zurück.
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen.
Auch wenn ich gehe im finsteren Tal,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.
Du deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt,
übervoll ist mein Becher.
Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben langund heimkehren werde ich ins Haus des HERRN für lange Zeiten.
Du, Gott, kennst all unsere Bitten, Anliegen und Sorgen, aber auch unseren Dank. Wir
wissen, dass alles bei Dir gut aufgehoben ist, dass du dich unserer annimmst. Voll Vertrain
dürfen wir in Verbundenheit mit allen Christinnen und Christen auf der ganzen Erde das
Gebet sprechen, dass [esus uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel ...
Lied: Gotteslob 452
https://www.youtube.com/watch?v=YXZcNqLuJMg
Kehrvers: Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen, / er zeige freundlich dir sein Angesicht, / der Herr wird mit Erbarmen dir begegnen, / und leuchten soll dir seines Friedens Licht.
1. Der Herr ist Gott, er schuf das Universums, / er hauchte Leben ein in Meer und Land. / Er schuf auch dich und gab dir einen Namen. / Geschrieben stehen wir in Gottes Hand. KV
2. Gott segne dich mit seinem reichen Segen, / er schenke Wachstum dort, wo du gesät. / Vollenden möge er, was du begonnen, wenn er zum Mahl des Gottesreiches lädt. KV
7. Der Herr und Gott erfülle dich mit Frieden, / mit Lebensmut und mit Gerechtigkeit, / er öffne dir das Herz und auch die Hände, / dass selber du zum Frieden bist bereit. KV
T: Helmut Schlegel (*1943) nach Num 6,22-27, M: Thomas Gabriel1998
Segen:
Der Friede Gottes sei mit uns
Sein Friede sei in uns
Er leite uns
Als Geschenk
Als Licht am Horizont
Als Versprechen.
Dass wir zu Botinnen und Boten des Friedens werden,
dazu segne uns der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Quellen:
Das Sonntagsevangelium ist https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2020-03-29
Der Psalm 23 ist der Einheitsübersetzung entnommen.
Die Liedtexte entstammen alle dem Stammteil des Katholischen Gebet- und Gesangbuchs,
welches die (Erz-)Bischöfe Deutschlands und Österreichs und der Bischof von Bozen-Brixen
herausgegeben haben.
Die Kyrierufe, das Anfangsgebet, ein Punkt zur Reflexion und der Segen sind dem Vorschlag
zum 5. Fastensonntag von Misereor entnommen.
Das Konzept der Leichten Sprache berücksichtigt insbesondere die Bedürfnisse von Menschen mit
Lernschwierigkeiten, aber auch von Menschen mit Demenz oder von Menschen, die nicht so gut Deutsch
sprechen oder lesen können. Für Familien mit kleineren Kindern empfiehlt es sich, den entsprechenden Text
gegebenfalls noch entsprechend dem Verständnisniveau des/r Kindes/r anzupassen. Mehr zum Evangelium in
leichter Sprache:www.evangelium-in-leichter-sprache.de
Jesuitenkirche St. Ignatius.
(Teil der Dompfarrei Sankt Bartholomäus. Frankfurt)
Elsheimerstraße 9. 60322 Frankfurt am Main
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