Spiritualität
Bausteine für einen Hausgottesdienst am 24.1. 2021 – Thema: Einfangen – auffangen
Lied: Jeder knüpft am eignen Netz,
Versucht rauszuholen, was zu holen ist.
Wer denkt da an Frieden? Wer denkt an Shalom?
Wer denkt da an Frieden? Wer denkt an Shalom?
Wir knüpfen aufeinander zu, wir knüpfen aneinander an,
Wir knüpfen miteinander, Shalom, ein Friedensnetz! (2x)
Einführung:
Netze auswerfen- Netze knüpfen, Netzwerken. Das sind Begriffe, die uns allen auch heute täglich begegnen. Wenn Sie jetzt die Augen schließen, wann sind Sie mal wem ins Netz gegangen? Ließen sich fangen? Ist der Begriff für Sie negativ besetzt?
Was Markus uns heute in seinem Evangelium erzählt, ist auch eine Geschichte von Vertrauen.
Vertrauen
als er am See entlang ging
die fischer
und sah das reich gottes unter ihnen
er sah
das reich gottes ganz nah
und zeigte es ihnen
und rief sie
und traute ihnen
das reich gottes zu
vertraute ihnen
das reich gottes an
traute ihnen mehr zu
als sie sich selbst
traute ihnen zu
die stelle zu verlassen
an der sie standen
Gebet:
Gott, Freundin des Lebens,
Freund aller Geschöpfe,
gerufen hast du uns ins Leben.
Berufen sind wir,
einander Schwestern und Brüder zu sein,
einander aufzufangen und zu tragen,
deinem Schalom den Weg zu bereiten.
Du rufst uns mitten im Alltag,
mitten am Tag,
bei der Arbeit, im Gespräch mit Freunden,
beim Zeitunglesen, im Supermarkt,
am Krankenbett, in einer ruhigen Minute.
Öffne uns Ohren und Herzen für deinen Ruf.
Wecke auf, was du angelegt hast in uns,
was in der Hast des Alltags vergessen wird,
verschüttet ist und verstaubt.
Hilf uns, deiner frohen Botschaft Gestalt zu geben.
Stärke uns durch deine segnende Hand
und lass uns zum Segen werden für viele.
Darum bitten wir für heute
und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lesung:
In der Stadt Ropschitz, so erzählt eine jüdische Geschichte, pflegten die Reichen, deren Häuser einsam oder am Ende des Ortes lagen, Leute anzustellen, die nachts über ihren Besitz wachen sollten.
Als Rabbi Naftali eines Abends spät am Rande des Stadtwaldes spazieren ging, begegnete er solch einem Wächter.
„Für wen gehst du?“ fragte er ihn. Der gab Bescheid, fügte jedoch die Gegenfrage hinzu: „Und für wen geht Ihr, Rabbi?“
Diese Frage traf den Rabbi wie ein Pfeil. „Noch gehe ich für niemand“, brachte er mühsam hervor. Dann ging er lange und schweigend neben dem Wächter her. Schließlich fragte er ihn: „Willst du mein Diener werden?“ – „Das will ich gern“, antwortete jener, „aber was habe ich zu tun?“ „Mich zu erinnern“, sagte Rabbi Naftali.
(Chassidische Geschichte)
Evangelium nach Markus: (Mk 1,14-20)
Nachdem Johannes ausgeliefert worden war, ging Jesus nach Galiläa;
er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt,
das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihre Netze auswarfen;
sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen:
Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Und sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach.
Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus,
und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sogleich rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.
Credo:
Folgen – Leben mit Jesus hat Folgen.
Die alten Pläne und Ziele zählen nicht mehr.
Folgen – willst du ihm folgen?
Er lädt uns ein: Kommt, geht mir hinterher.
Folgen heißt zu lernen, von sich selbst wegzusehen,
die Not der Welt erkennen und mutig los zu gehen;
heißt Hilflosen zu helfen und für sie einzustehen,
heißt reden, heilen, handeln, so wie es Jesus tat.
Folgen heißt: zu leben, das Gottesreich als Ziel,
heißt sich dort einzusetzen, wo niemand sonst es will.
Die Last des andern tragen, der schwer zu schleppen hat.
Sein Kreuz auf sich zu nehmen, so wie es Jesus tat.
Folgen – Leben mit Jesus hat Folgen.
Die alten Pläne und Ziele zählen nicht mehr.
Folgen – willst du ihm folgen?
Er lädt uns ein: Kommt, geht mir hinterher.
Text zum Friedensgruß:
Wir brauchen Menschen,
die den Funken aufnehmen,
und sich begeistern lassen.
Wir brauchen Menschen,
die nach der zehnten Enttäuschung
noch nicht aufgeben.
Wir brauchen Menschen,
die offene Worte riskieren,
wenn anderen ein Unrecht geschieht.
Wir brauchen Menschen,
deren Hoffnung andere trägt.
Wir brauchen Menschen, die deinen Frieden weitertragen.
Im Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth heißt es:
Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Sie sind eingeladen, als Hausgemeinschaft Brot und Wein miteinander zu teilen.
Schlussgebet:
Gott, immer wieder rufst du uns heraus
aus Gewohntem und Vertrautem.
Du mutest uns zu, vertraute Pfade zu verlassen
und Veränderungen zu wagen.
Tastend und suchend gehen wir unseren Weg
– manchmal in Angst
und manchmal in Freude.
Geh mit uns, Herr,
sei unser Beistand in Ohnmacht und Ratlosigkeit.
Schenke uns Mut und Kraft,
Gelassenheit und Weisheit:
damit wir der Hoffnung ein Gesicht geben,
der Gerechtigkeit Hand und Fuß leihen
und der Verheißung trauen,
gesegnet zu sein.
Schlusslied:
Ich möcht, dass einer mit mir geht,
der’s Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten kann geleiten.
Ich möcht, dass einer mit mir geht,
Sie nennen ihn den Herren Christ,
der durch den Tod gegangen ist;
er will durch Leid und Freuden mich geleiten.
Ich möcht‘, dass er auch mit mir geht.