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Martinsgottesdienst:    HOFFNUNG IN KRISENZEITEN

                                                                     „Verricht das Deine nur getreu, und trau des Himmels

                                                    reichem Segen, so wird er bei Dir werden neu“

Daniel Deckers, Redakteur und Leiter des Ressorts „Die Gegenwart“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, war am 06.11.2022 Gastredner bei dem ökumenischen Martinsgottesdienst in der Gustav- Adolf- Kirche.

Nach einer zweijährigen, coronabedingten Pause hatten sich zahlreiche sozial Engagierte und Interessierte eingefunden, um einen Impuls zu erhalten zu einem höchst aktuellen Thema: „Hoffnung in Krisenzeiten“. Krisenzeiten, die jede und jeder und auch die in Recklinghausen beheimateten Sozialverbände deutlich zu spüren bekommen.

Und so konnten die anwesenden Vertreter von Caritas, Diakonie, SkF, Telefonseelsorge, Gastkirche, Hospiz, Vertreter von Rat und Verwaltung und Mitmenschen – frei engagiert oder einfach interessiert - in dem Vortrag von Daniel Deckers Denkanstöße finden, die der ehemalige; promovierte Theologe mit einer persönlichen Feststellung begann. Seine Eltern, Jahrgang 1931 und 1935, haben -so Deckers- Krisenzeiten erlebt, die elementar waren: „Altes Brot ist nicht hart, aber kein Brot ist hart.“ Die Krisenzeiten, die wir aber zur Zeit durchleben, sind „Polykrisen“, also mehrfache, sich überlagernde Krisen. Klimakrise, Kriege, Inflation und damit verbunden eine ökonomische Krise. Und in diesen Polykrisen ist keine Eindeutigkeit mehr auszumachen: was der einen Krisenbewältigung nützt, ruft eine andere Krise hervor oder verstärkt eine andere bestehende weitere Krise. Und: aus Sicht von Daniel Deckers besonders schmerzhaft, dass die Stimme der christlichen Kirchen wohl im Privaten noch eine Rolle spielt, nicht aber in der öffentlichen Diskussion. Die Kirchen befinden sich aktuell auch selbst in einer krisenhaften- zum Teil selbstverschuldeten- Situation, wenn man beispielsweise an den sexuellen Missbrauch und die katastrophale Aufarbeitung denkt.

Krisen sind gekennzeichnet durch Entwicklungen, deren Bewältigung die eigenen Fähigkeiten übersteigen.

Woher also kann Hoffnung kommen?

Und auch hier gab Deckers eine höchst persönliche Antwort. Schon seit seiner Jugend begleitet ihn das Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ und in einer der letzten Strophen heißt es „Sing, bet und geh auf Gottes Wegen...“ Singen, beten und gehen – das ist es: 

„ … und welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verlässt er nicht.“

Singen hat mit Gemeinschaft zu tun und mit Ganzheitlichkeit...Gehen, das wurde deutlich, heißt für Deckers etwas tun, aktiv werden und tatkräftig gestalten. Mit Gott im Gespräch zu sein – sensibilisiert für die Wirklichkeit und ihre Nöte...Es geht dabei um eine Haltung, die Gottes Segen inklusiv denkt und da heraus hoffen kann.      (Kampmann / E)

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