Spiritualität
Impuls zum Dienstag der Karwoche
Warum muss Jesus am Kreuz sterben?
Diese Frage hat Theologen allezeit beschäftigt: Paulus, Augustinus…
und einprägsam blieb von diesen Überlegungen im Raum stehen:
Er musste als Sühne für unsere menschlichen Sünden den Kreuzestod
auf sich nehmen.
Die Evangelien sagen uns davon wenig!
Vielleicht kann das heutige Evangelium eher die Richtung weisen :
„ In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn:
Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist:
Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und
ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.
Als zweites kommt hinzu:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ ( Mk.12,28b-31)
Das hat er getan – und es überkreuzte sich mit den Wirklichkeiten
jenseits aller Liebe. Daher setzten diese alle Kraft ein, ihn ans Kreuz
zu bringen.
In dieser Woche vor 75 Jahren wurde Dietrich Bonhoeffer von den Nazis ermordet.
Er war jemand, der in der Spur Jesu Widerstand gegen die Gewalt wagte, die der
Liebe Gewalt antat. Das brachte ihn an den Galgen.
Gewagte Liebe ermöglicht eine andere Welt – und sie hat ihren Preis, manchmal bis in den Tod. Dafür musste Jesus am Kreuz sterben.
Ein Wort in den Tag – von Dietrich Bonhoeffer:
„ Wenn man völlig darauf verzichtet hat, aus sich selbst etwas zu machen, sei es einen Heiligen oder einen Gerechten, dann wird man ein Mensch, ein Christ...“
( aus dem Tagebuch, 21.07.1944)