Erklärung der Gastkirche zum Jahrestag des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine
Der christliche Glaube vertraut auf einen Gott, dessen Grundbotschaft „Frieden für alle Menschen“ heißt – auch wenn das nicht selten durch Christen verdunkelt worden ist.
Die christliche Grundbotschaft ist:
Mensch wird man nicht durch Zurückschlagen...
Mensch wird man nicht dadurch, dass man über Leichen geht.
Mit Jesus hat Gott nicht mit Gewalt die Welt zu befreien versucht /
nicht mit der Liebe zur Macht,
sondern sein Weg war und ist: die Macht der Liebe, die nicht selten das Gesicht der Ohnmacht hat!
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Der Geist der Gewaltlosigkeit, aus dem Jesus gelebt und gewirkt hat, kann in einer von Gewalt durchdrungenen Welt nicht davor bewahren, in Situationen zu geraten, die zum Schutz von Leib und Leben nach Gegengewalt rufen.
Man kann die Ukraine in ihrer militärischen Selbstverteidigung und im Ruf nach Waffen-unterstützung gegen den russischen Aggressor verstehen: wer maßt sich an, das den betroffenen Menschen abzusprechen ...?
Dennoch: -hindernde und schützende Gewalt ist das kleinere Übel..., aber wir müssen uns das Gespür dafür bewahren: es ist ein Übel, ein Makel an einer Welt, die so nicht sein sollte…
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„Selig, die Frieden stiften“: das ist uns ins Grundbuch geschrieben…
„...dann schmieden sie Schwerter zu Pflugscharen“: eine prophetische Perspektive…
Wir sind Christ*innen eingeladen, uns selbst in die Pflicht zu nehmen und andere ein-ladend mit auf den Weg zu nehmen -:
Wir stehen den Seligpreisungen und den Pflugscharen näher – als den Verurteilungen und den Waffen!
Uns darf die Abscheu gegenüber Gewalt und Blutvergießen prägen. Sie kann verhindern, der Faszination von Gewaltanwendung als Macht über Leben und Tod zu erliegen.
Uns darf die Sehnsucht nach Frieden prägen und in Bewegung bringen – gerade auch für die Menschen, die unter Krieg und Waffengemetzel leiden.
Daher ist unser Beitrag heute nicht der Ruf nach mehr Waffen… nach mehr Panzern..., mehr Flugzeugen..., mehr…, sondern der Ruf nach einem STOPP aller Gewalt!
(GK/ LE)